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Informatik und neue Medien in der Geschichtswissenschaft

Übungsaufgaben

Freitag, 12. Dezember 2008

Historical Abstracts

Mit dem Sucheintrag „England 1086“ fand ich unter den ansonsten (auch unter anderen Schlagwörtern) enttäuschenden Ergebnissen im Bereich der Zeitschriftenartikel:

Buckatzsch, E. J., The Geographical Distribution of Wealth in England, 1086-1843: an Experimental Study of certain Tax Assessments. In: The Economic History Review 3(2) (1950) : 180-202.

Die Zeitschrift liegt auf der UBWien unter der Signatur I-700814 auf.

Bei Büchern ist möglicherweise dieses Ergebnis hilfreich (gefunden mit dem Schlagwort „Domesday“)

Hinde, Andrew, England’s population. A History Since the Domesday Survey (London 2003)

Vorhanden ist das Werk auf der Fachbereichsbibliothek des instituts für Geschichte (Signatur: L 1029 g)

Österreichischer Verbundkatalog

Die Schlagwörte, die mir zur Recherche zum Domesday Book naheliegend erschienen waren „Domesday Book“, „Wilhelm der Eroberer“, „William the Conqueror“, „England 1086“. Die Ergebnisse waren insgesamt zwar eher beschränkt aber keineswegs unergiebig und ein Pool aus 6 bis 12 brauchbaren Büchern lässt sich wohl leicht zusammenstellen. Zumal das Thema sehr spezifisch, um nicht zu sagen exotisch ist, war das Ergebnis keineswegs überraschend.

Themenwahl

Domesday Book

Ich habe mich entschieden im Zuge dieses Kurses die Thematik des Domesday-Books („Doomsdaybook“, „Domsday Book“) näher zu untersuchen. Das Reichsgrundbuch, das auf Veranlassung Wilhelm des Eroberers im Jahr 1086 erstellt wurde, bildete eine wesentliche Grundlage für die Verwaltung Wilhelms und lange darüber hinaus, und liefert für eine Großzahl der Gebiete die ersten schriftlichen Aufzeichnungen. Darüber hinaus gilt es als eines der Vorgänger moderner Volkszählungen und Umfragen. Es besteht aus zwei voneinander unabhängigen Werken, nämlich dem Little Domesday, welches Norfolk, Suffolk und Essex behandelt, und dem (eigentlich küzeren) Great Domesday, welches sich, mit einigen Ausnahmen, mit dem Rest Englands befasste.

Fragen und Aspekte, die man meiner Meinung thematisieren könnte sind

1. Wie wurde bei der Erhebung genau vorgegangen?

2. Inwiefern stellt das Buch eine Neuerung hinsichtlich der Praxis staatlicher Verwaltung dar?

3. Was war genau die Absicht, die hinter der Umfrage stand?

4. Entsprach das Ergebnis des Vorhabens schließlich den Erwartungen Wilhelms I. bzw. konnte das Buch tatsächlich im Sinne der ursprünglichen Intention eingesetzt werden?

5. Spiegelte das Ergebnis tatsächlich exakte Besitzverhältnisse wider bzw. was für Schwierigkeiten ergaben sich bei den Umfragen?

6. Gab es bestimmte regionale Auffälligkeiten bei der Erhebung?

7. Wieso stellte das Domesday Book ein so einmaliges Phänomen dar, welches keinen vergleichbaren Vorgänger hatte, und warum brachte erst das 19. Jahrhundert vergleichbare Nachfolger hervor?

8. Inwiefern hatte das Domesday Book Einfluss auf nachfolgende Methoden von Umfragesystemen?

Dienstag, 4. November 2008

Weblogs in den Wissenschaften

Über die wachsende Wichtigkeit Neuer Medien im Bereich der Wissenschaft kann es keinen Zweifel geben. Auch die Geschichtswissenschaften bilden hier keineswegs eine Ausnahme. Nicht nur die Nutzung von E-Mail ist zu einem unersetzlich Faktor geworden, sondern auch im Bereich der Recherche und des social networking hat das Internet erheblich an Bedeutung gewonnen. Die aus den eher auf private Inhalte hin orientierten online diaries (etwa dem von Justin Hall) hervorgegangenen Weblogs konnten sich bisher jedoch noch nicht innerhalb des Wissenschaftsbetriebs etablieren.

Das Potential des Mediums ist nichtsdestotrotz bemerkenswert: Die Anwendungsbereiche reichen von Archivfunktion, Hinweise auf Ausstellungen, Veranstaltungen und Neuerscheinungen, über eLearning-Funktionen, Interviews, Kommentare über aktuelles Geschehen bis hin zur Veröffentlichung kurzer Aufsätze. Das Wesen von Web 2.0, also Interaktion, Kommunikation und Partizipation ist allerdings in keinem dieser Punkte per se eingebettet. Dieser Aspekt, der sehr bezeichnend für Blogs ist, kommt bei den meisten Blogs, die ich mir im Rahmen der Lehrveranstaltung angesehen habe deutlich zu kurz; Kommentare werden nur sehr spärlich gemacht und tatsächliche Diskussionen kommen kaum zu Stande. Jan Hodel sieht in einer Analyse einer Lehrveranstaltung der Uni Wien den Grund darin, dass erstens Studierende den kommunikativen Rahmen einer Präsenzveranstaltung bevorzugen und zweitens, dass die Themen sich in der Regel nicht durch kontroverse Inhalte auszeichnen.

Darüber hinaus ist allerdings jedoch festzustellen, dass sich die Art und Weise wie Wissenschaftler mit Blogs oder vergleichbaren Medien in der Zukunft umgehen werden, sich wohl deutlich verändern wird, da Forscher nunmehr sich ihre gesamte Karriere hindurch mit diesem Phänomen auseinandersetzen werden müssen.

Recherche Ressourcen

Neben den Bücherlistenangaben der Lehrveranstalter beziehe ich vor allem Informationen aus verschiedenen Datenbanken z.B.: dem Lexikon des Mittelalter, dem Handbuch der Kirchengeschichte, der Quellenkunde zur deutschen Geschichte der Neuzeit von 1500 bis zur Gegenwart, Historical Abstracts u.s.w. Außerdem benutze ich noch IBR - Internationale Bibliographie der Rezensionen, die Zeitschriftendatenbank, H-Soz-u-Kult und JSTOR.

Web 2.0-Ressourcen

Ich persönlich verwende außer Studivz keine sozialen Netzwerke, und halte das Phänomen ehrlich gestanden für reichlich überschätzt. Ein typisches Merkmal innerhalb des Internet ist, dass Neuerungen, die man eigentlich nur als logische Weiterentwicklungen betrachten kann, einen Hype erfahren, der konkret eigentlich kaum rechtfertigbar ist. Die meisten dieser Netzwerke verkommen in meinen Augen innerhalb kürzester Zeit zu Plattformen für Werbung, Banalitäten und Selbstdarstellung.

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